Wasserkunst Herrenhausen

Nach aufwändiger, zehn Jahre andauernder Sanierung ist die Wasserkunst Herrenhausen wieder in Betrieb gegangen, um die Herrenhäuser Gärten mit Wasser zu versorgen, und kann – erstmals nach ihrer Schließung 2007 – der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Vor mehr als 300 Jahren wurde das einmalige Technikdenkmal gebaut, um die Wasserspiele im Großen Garten zu betreiben.

Die höchste Fontäne der Welt – betrieben mit purer Wasserkraft

Die Wasserkunst verhalf Hannover zu Rang und Namen in Europa, denn insbesondere die imposante Große Fontäne war ein Statussymbol der hannoverschen Kurfürsten und Könige: 1720 betrug ihre Höhe 35 Meter und war damit die höchste Fontäne der Welt. Die eigens entwickelte Technik funktioniert noch immer mit purer Wasserkraft der Leine.

Das ursprüngliche Fachwerkgebäude wurde von den fünf großen Wasserrädern mit 40 Pumpen regelrecht „durchgeschüttelt“, was allerlei Verschleiß mit sich brachte. 1862 erbaute man daher an gleicher Stelle ein neues Maschinenhaus, um mächtige Pumpmaschinen zu installieren, die damals dem neuesten Stand der Technik entsprachen und von der Egestorff´schen Maschinenfabrik, der späteren Hanomag, entwickelt wurden. Wenn die von zwei riesigen Wasserrädern angetriebenen Pumpen in Aktion sind, kann man sein eigenes Wort kaum noch verstehen!

Mittlerweile werden die Wasserspiele mit elektrischen Pumpen betrieben und die Fontäne springt bis zu 72 Meter hoch. Die Wasserkunst dient aber nach wie vor der Regulierung des Wasserstands der Graft, die den Großen Garten umgibt und die Brunnen und Fontänen sowie die Bewässerungsanlagen der Herrenhäuser Gärten speist.

September 6, 2023 ~1 Minute Minuten Lesezeit Admin